60er
Die historischen Wurzeln liegen über 50 Jahre zurück. Bereits Ende der 60er Jahre fanden sich Jäger der Jagdgesellschaft Neuwürschnitz unter der Leitung von Franz Herzig (damaliger Leiter des
Pionier- und Jugendblasorchsters Neuwürschnitz) zusammen, um das Jagdhornblasen zu erlernen. Als beim ersten Auftritt 1969 zum Tag der Republik im damaligen Kulturhaus Clara-Zetkin in
Thalheim/Erzgebirge die wenigen Signale gut ankamen und die Zuhörer regelrecht ergriffen waren, stand fest: Es wird weitergemacht!
70/80er
So nahmen die Jagdhornbläser 1970 schon am DDR-Bläserausscheid in Meiningen mit beachtlichem Erfolg teil.
90er
Mit der politischen Wende und Auflösung der Jagdgesellschaften fiel auch die Bläsergruppe, die bis dahin 9 Mitglieder zählte, auseinander. Lediglich die beiden ehemaligen Mitglieder Alfred
Rentsch und Peter Fröhlich trafen sich weiterhin einmal wöchentlich, um das jagdliche Brauchtum im Kreis Stollberg fortzuführen und neue Mitglieder zu gewinnen.
Als im Jahre 1992 der Weidgenosse Dirk Rentsch die beiden musikalisch verstärkte, wurde intensiv an der Gewinnung neuer junger Mitglieder gearbeitet. Mit der Mitgliedschaft der Gruppenmitglieder
im Kreisjagdverband Stollberg e. V. wurde aus anfänglicher Privatinitiative nun Vereinsarbeit und die „Oelsnitzer Jagdhornbläser“ wurden in den Verband eingegliedert und unterstützt.
Als die Landkreise des Erzgebirges in den 90er Jahren die Erzgebirgsregion in der ehemaligen Sächsischen Landesvertretung in Bonn durch Weihnachtsmärkte präsentierte, erhielt die Gruppe im Jahre
1994 die Einladung, an der musikalischen Umrahmung beizutragen.
Diese Herausforderung gab weiteren Ansporn, das Repertoire zu erweitern und die Qualität zu verbessern.
Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Tourismusbetrieb des Landkreises Stollberg folgten weitere Einladungen nach Bonn, Brüssel und Bad Steben. In diesem Zusammenhang wurden der
Gruppe auch Fördermittel des Landkreises sowie der Kreissparkasse Stollberg für den Kauf weiterer Instrumente zuteil.
Bis Ende der 90er Jahre wuchs die Gruppe nach mehrfachem Wechsel von Mitgliedern zu einem treuen Mitgliederbestand von 4 Bläsern und einem Moderator an. Die Jagdhornbläsergruppe des
Kreisjagdverbandes Stollberg e.V.(„Oelsnitzer Jagdhornbläser“) hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Kulturgruppe entwickelt, die mittlerweile weit über die Grenzen des Erzgebirgskreises
hinaus an Bekanntheit gewonnen hat. Sie leistet damit einen nicht geringen Beitrag, das Kulturgut der Sächsischen Jägerschaft und das Jagdliche Brauchtum der Öffentlichkeit zugänglich zu
machen.
Leider fehlte bis dahin der engagierten Gruppe eine professionelle musikalische Leitung.
2000er
Als im Jahre 2000 der musikalische Leiter, Thomas Löffler, zu den „Oelsnitzer Jagdhornbläsern“ stieß, versetzte dies der Gruppe, die heute mittlerweile aus 8 aktiven Bläsern besteht, einen
beachtlichen Impuls. Aufgrund einer straffen musikalischen Leitung durch den erfahrenen Musiker, welcher ab sofort selbst aktiver Jagdhornbläser wurde, stieg die Motivation und Qualität spürbar
an.
Das Repertoire, beginnend vom Jagdsignal über jagdliche Weisen, weihnachtliche Klänge, Volksmusik reicht nunmehr bis zum Schunkelwalzer und zur Polka. Konzerte sind nicht nur unter Jägern
beliebt, sondern erfreuen sich mehr und mehr bei allen Bevölkerungs- und Vereinskreisen großer Beliebtheit.
Möglich wurde dies aber auch durch den selbstlosen Einsatz aller unserer Mitglieder, die mittlerweile wie zu einer großen Familie zusammen gewachsen sind. Zu erwähnen sind vor allem unsere 3
weiblichen Mitglieder, die berufstätig, Hausfrau und Mutter sind und trotz alldem keine Probe verpassen wollen und zu fast jedem Auftritt bereit stehen.
Unsere Mitglieder legten im Jahr 2009 insgesamt 11600 Kilometer zu Proben und Auftritten zurück. Allein unsere Jana, deren einfache Fahrstrecke von zu Haus zur wöchentlichen Probe ins Oelsnitzer
Bergbaumuseum 27 km beträgt, legte im zurückliegenden Jahr 4512 Kilometer zurück.
Die Zahl der jährlichen Auftritte ist in den letzten Jahren von ca. 30 bis nunmehr auf 54 im Jahr 2009 gestiegen.
Doch trotz aller Bemühungen, den verschiedenen Verpflichtungen jedes einzelnen gerecht zu werden, mussten in der Vergangenheit Konzerte abgesagt werden, da eine Mindestbesetzung von 4 Stimmen
nicht gewährleistet war. Deshalb waren und sind wir bemüht, die Zahl unserer Mitglieder derart zu erhöhen, dass wir alle Stimmen zumindest doppelt besetzen können, um auch bei personellem Ausfall
einsatzbereit zu sein.
Selbstverständlich können wir nicht von neuen Interessenten erwarten, dass sie ihr eigenes Instrument mitbringen.
Abhilfe konnten wir hin und wieder schaffen, indem wir auf „Springer“ zurückgreifen konnten, die allerdings mit ihrem Tenorhorn oder ihrer Trompete aushalfen, was nicht gerade sehr
weidgerecht wirkte.
Mit dem Kauf zweier weiterer Hörner (ein Oktavhorn und ein Fürst- Pless- Horn), die vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) aus Mitteln der Jagdabgabe in Höhe von
2.327 € finanziert wurden, können wir nunmehr auch diese wichtige Lücke schließen und können damit Musikanten ausstatten, die bisher jederzeit bereit waren, auszuhelfen. Und wie es aussieht,
können wir vielleicht sogar den einen oder anderen ganz für uns zu gewinnen.
2010er
Ein weiterer Schritt, den wir uns für das neue Jahr vorgenommen haben, ist die Produktion eines Tonträgers (CD) in einem Tonstudio. Diese ist hauptsächlich für Werbe- und Demonstrationszwecke
sowie zur Aufwertung unserer Homepage vorgesehen. Finanzielle Unterstützung erhalten wir hierfür von der Sparkassenstiftung der Sparkasse Erzgebirge, von der Verlagsgesellschaft Bergstraße mbH in
Aue sowie dem Autohaus Ehrler in Oelsnitz, bei denen wir uns auf diesem Wege schon einmal recht herzlich bedanken möchten.